Donnerstag, 15. März 2012

Aschermittwoch in Venedig

Nach fast einem! Jahr Renovierungsarbeiten hatten wir das dringende Bedürfnis nach Tapetenwechsel. Also packten wir Ersatzsocken und Unterhose in die Handtasche (Tipp: Gepäck belastet) und flogen von Düsseldorf nach Marco-Polo-Airport in der Lagune und von da aus mit dem Wasser-Bus direkt bis zum Markusplatz.  Heinrich und Leo waren noch nie dort, also wurd es Zeit, bevor die Stadt dem steigenden Meeresspiegel zum Opfer fällt.
Venedig, Masken Sonne und MondWenn man feiern will, ist Aschermittwoch der absolut schlechteste Tag im Jahr, um Venedig zu besuchen. Für uns (Ballermann-Feinde) war es der absolut beste Tag: die Menschheit dort lag wohl noch mit schwerem Kater im Bett, ansonsten gibt es keine Erklärung für ein fast touristenfreies Venedig! Jedenfalls zeugten die Konfettimassen und Luftschlangen auf allen erdenklichen Flächen von wilden Nächten mit Masken, Liebesballaden an jeder Ecke und wilder Hatz durch die Kanäle (ich sehe es quasi vor mir ...).
Morgenstimmung in Venedig

Nun, da wir ruhigere, vernunftbegabte und kulturell interessierte Leute sind ;-), konnten wir uns bei Frühlingswetter im Sonnenschein wunderbar in den Gassen und tausenden von Kirchen verlaufen. (Tipp: man sollte, wenn man unter Altersweitsichtigkeit leidet und keine Brille besitzt, keinen der angebotenen Stadtpläne kaufen) 

Das Abendessen war einfach, aber teuer, dafür mit Blick auf Rialto! Oh! Das war grandios. Der Inbegriff eines Lieblingsplatzes! (Tipp: Man sollte keinesfalls zum Sparen nach Venedig reisen)

Rialto am Aschermittwoch
Leider hatten wir ein Pauschalangebot gebucht (Flug + Hotel) und ich, die ich zum ersten mal online gebucht habe, hab nicht geschnallt, dass unser Hotel außerhalb der Stadt liegt. (Tipp: nie außerhalb der Stadt einmieten, auch nicht wenn es preiswerter ist!!!!!!!)
Und zwar aus folgenden Gründen:
1.)  man muss sich am frühen Abend auf den Weg zum Hotel machen, und verpasst Venedig bei Nacht
2.)  man muss am Busbahnhof das Buskartensystem kapieren (außer man nimmt ein Taxi)
3.)  man muss den richtigen Bus aus tausenden herausfinden und außerdem wissen, wo man aussteigen muss ...

Da wir aus dem vorigen Jahrtausend stammen, war das alles nicht selbstverständlich. Die Auskünfte der anderen Fahrgäste waren irgendwie widersprüchlich und auf italo-englisch, und so kam es, dass wir nachts noch ein paar Kilometerchen zu Fuß laufen mussten, weil: zu weit gefahren ...
Prosecco mit Blick auf RialtoNa ja, wir machen halt aus jeder Situation das Beste und haben bei der Nachtwanderung die Lebensgewohnheiten freilebender italienischer Ratten im Strassengraben studiert. War auch mal schön ...

Ein letzter Tipp: man sollte sich in Venedig ausschließlich von venezianischem Eis ernähren: hmmmm! - nicht zu überbieten.




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen